Podcast: Die Schöne und das Biest

Warum schöne Organisationen die Welt verändern

Schönheit, das wussten schon die alten Griechen, liegt im Auge der Betrachtenden. Der Stratege und antike Historiker Thukydides hat diesen Satz geprägt. Auf seinen Spuren machen sich der leidenschaftliche Musikliebhaber, Unternehmensberater und Zumuter Lothar Wenzl und die Journalistin, Autorin und bekennende Feministin Mari Lang in diesem Podcast auf die Suche nach dem Schönen in der Welt. Und in Organisationen.

Sie schauen, wie man »Schönheit« auf Unternehmen umlegen kann. Neben der Politik und der Zivilbevölkerung haben diese einen massiven Einfluss auf die Gestaltung einer besseren Welt. 

Zum Glück gibt es schon eine ganze Reihe von Unternehmer:innen, die tagtäglich zeigen, wie sich die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, die SDGs (Sustainable Development Goals), umsetzen lassen. Damit wir alle auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene ein gutes Leben führen können. Mit einigen dieser Unternehmer:innen sprechen Mari Lang und Lothar Wenzl in diesem Podcast.

Handgezeichnetes Porträt von Mari Lang und Lothar Wenzl
Scribble

Wir wollen nicht nur über das besser werden reden, wir wollen tatsächlich besser werden. Senden Sie uns Feedback an dieschoeneunddasbiest@trainconsulting.eu.

Wer nicht hören will, muss lesen! Hier der Podcast zum Nachlesen:

Die Schöne und das Biest, warum schöne Organisationen die Welt verändern.
Ein Podcast von Marie Lang und Trainconsulting Geschäftsführer Lothar Wenzl.

Mari Lang: Ja, das sind wir. Und bevor wir hier erzählen, worum es in diesem Podcast gehen soll, starten wir, so wie wir auch jede Folge starten.

(Vogelgezwitscher)

Würdest du sagen, Vogelgezwitscher ist was Schönes?

Lothar Wenzl: Etwas Wunderschönes. Vogelgezwitscher hat so etwas Beruhigendes, hat so etwas Erdendes und lässt mich immer glauben, dass die Welt schön und perfekt ist.

(Motorradgeräusch)

Mari Lang: Wie geht es dir denn damit? Das würde ja jetzt manche Männerherzen höherschlagen lassen.

Lothar Wenzl: Meines nicht, denn mich regt es immer fürchterlich auf, wenn ich im Wald mit meinem Rennrad fahre und dann überholen mich diese Dinger. Das ist für mich wirklicher ein Grund, mich zu ärgern.

Mari Lang: Im Grunde sind wir ja damit schon mitten in unserem Thema, nämlich der Definition davon, was schön ist. Du hast mit deiner Unternehmensberatung Trainconsulting ja den Begriff schöne Organisationen geprägt. Und als wir uns kennengelernt haben, habe ich gemeint, dass ich das doch einen recht diskussionswürdigen Begriff finde, weil Schönheit, das wussten schon die alten Griechen, liegt im Auge des Betrachters. Und deshalb ist es ja doch auch schwierig, den Begriff Schönheit auf Unternehmen umzulegen. Denn was soll das schon bedeuten? Schönheit ist mir außerdem irgendwie auch ein viel zu schwammiger und glattgebügelter Begriff. Vor allem in einer Welt, in der oberflächliche Schönheit so vieles zu dominieren scheint. Warum überhaupt schöne Organisationen?

Lothar Wenzl: Wir haben die gleichen Diskussionen in unserer Organisation bei Trainconsulting gehabt. Ist schön nicht zu schwammig, zu diskussionswürdig, zu uneindeutig, zu subjektiv. Und das war dann genau der Grund, warum wir uns entschieden haben, den Begriff zu nehmen, weil die Welt überhaupt nicht eindeutig ist. Sie ist widersprüchlich, sie ist voller Brüche. Und genau das ist das, was wir, glaube ich, in der Welt wieder brauchen, uns wieder unterhalten zu lernen oder in den Dialog zu gehen, zu Begriffen, die nämlich tatsächlich Gespräch brauchen.

Mari Lang: Als wir uns kennengelernt haben, da haben wir ziemlich schnell gefunden, dass es eine gute Idee ist, gemeinsam einen Podcast zu machen. Nicht nur, weil wir uns im Kernthema, nämlich dem Begriff schöne Organisationen, nicht so ganz einig sind und stundenlang wahrscheinlich darüber diskutieren könnten. Sondern auch, weil wir beide ein gemeinsames Ziel haben. Die Welt mit den uns möglichen Mitteln zu einem besseren Ort zu machen. Mein Ziel als Journalistin, Autorin und auch bekennende Feministin ist es ja, die Welt vor allem verstehen zu wollen, um sie dann im Kleinen oder auch im Großen verändern zu können. Dein Ziel als Unternehmensberater, leidenschaftlicher Musikliebhaber und noch so vieles mehr, was ist das eigentlich genau?

Lothar Wenzl: Wahrscheinlich ziemlich ähnlich. Nur haben wir die Möglichkeit, als Unternehmensberater den Hebel der Organisationen nutzen zu können. Und wir sind zutiefst davon überzeugt, dass Veränderung nur über Organisationen geht, nämlich Veränderung von größeren Systemen, wie beispielsweise der Welt. Wir sind eine systemische Organisationsberatung, seit über 30 Jahren im Geschäft. Wir haben uns in den letzten Jahren nochmal deutlich fokussiert auf das Thema soziale, gesellschaftliche und ökologische Verantwortung für diese Welt. Und die These heißt, dass nur Organisationen, die diese Themen tatsächlich in ihre Business Modelle integrieren, auch langfristig überleben werden. Und das ist im Wesentlichen das, was wir tun, nämlich Organisationen auf diesem Weg zu begleiten. Und immer dann, wenn es um Transformation geht, und das heißt für uns dort, wo sich Denken und Verhalten verändern muss, dann sind wir da. Und das tun wir mit einem Team von circa 20 Menschen mittlerweile und haben hochspannende Kunden aus allen Branchen.

Mari Lang: Mit einigen von ihnen und vor allem mit denen, die es jetzt schon anders, nämlich schöner machen, werden wir hier im Podcast sprechen. Über Visionen, Stolpersteine, Erfolgsgeschichten.

Einblendung aus der Podcastfolge mit Theresa Imre: Und auf einmal war dann März 2020, und ich erinnere mich noch ganz genau an diese Wochen. Denn wir hatten so circa 140 Bestellungen in der Woche. Und jede Bestellung hat noch eine E-Mail bei mir ausgelöst. Und auf einmal war dieses Wochenende vom ersten Lockdown, und wir haben es halt wirklich geschafft über Zufälle und Glück, wie du es auch erwähnt hast, dann so stark in Social Media auf einmal geteilt und geshared zu werden, dass wir jetzt einen Lieferdienst von Kleinbetrieben haben. Da wir auf einmal 2500 Bestellungen innerhalb von einer Woche hatten. Und ja, jeder ist per E-Mail eingegangen, das war ein bisschen überfordernd.

Mari Lang: Theresa Imre ist CEO und Gründerin des digitalen Bauernmarktes markta.

Theresa Imre: Das habe ich zusätzlich unterschätzt über die Phase, die Organisationsentwicklung sozusagen, ab welcher Größe funktioniert das nicht mehr, dass ich sage, so Leute und jetzt biegen wir links ab. Und jetzt gehen wir wieder rechts.

Einblendung aus der Podcastfolge mit Bernhard Kerres: Also, schön ist für mich etwas, was mich tief berührt.

Mari Lang: Bernhard Kerres war Opern-und Konzertsänger, Intendant des Wiener Konzerthauses, und er ist neben vielem anderen auch Unternehmensberater mit kreativem Ansatz.

Bernhard Kerres: Schönheit ist aber auch etwas, das etwas zum Wachsen bringt und wie eine schöne Erde, aus der Blumen sprießen. Und wenn wir über Organisationen reden, ist, glaube ich, eine schöne Organisation für mich, eine Organisation, die Menschen zum Wachsen und zum Aufblühen bringt.

Mari Lang: Um zum Blühen kommen zu können, muss man zuallererst aber mal säen, Samen setzen. Sprich, man muss bei den Kleinsten beginnen. Und da sind wir beim Thema Bildung. Einem Kernthema des ehemaligen AHS-Lehrers, Unternehmers und Bildungsaktivisten Daniel Landau.

Einblendung aus der Podcastfolge mit Daniel Landau: Erstens mal glaube ich, dass es so etwas wie im unmittelbaren Kern auch eine Verantwortlichkeit für uns alle gibt, die jungen oder auch älteren Menschen zum Guten, Wahren und Schönen zu erziehen. Ich glaube, das war sogar einmal irgendwann der Zielparagraf im entsprechenden Gesetz zur Bildung.

Mari Lang: Ja. Und auch wenn man das bei einem Podcast einer Unternehmensberatung vielleicht nicht erwarten würde, haben wir auch Platz für große Emotionen.

Daniel Landau: In meinen Augen stehen ein bisschen Tränen, und wahrscheinlich fließt gleich eine schöne Träne, wenn man das so sagen kann.

Mari Lang: Ja, all das gibt es hier jetzt alle vier Wochen bei die Schöne und das Biest.
Lothar, sage mal, hättest du eigentlich ein Problem damit, wenn ich die Schöne bin?

Lothar Wenzl: (lacht) Das ist so.
Und das Biest: Unternehmensberater müssen ein stückweit auch Biester sein, weil sie Dinge aufzeigen, die vielleicht nicht so schön sind zu hören. Auf Dinge hinzuweisen, die tatsächlich zu verändern sind. Weil man das im eigenen ja sehr häufig nicht mehr sehen kann. Und daher auf ein Stückl Biest. Natürlich müssen wir auf das Schöne schauen. Alles das, was in Organisationen in der Welt schon gut ist, hervorkehren. Sonst geht uns die Energie aus, die Dinge zu verändern.

Mari Lang: Damit das ebne nicht passiert, machen wir hier den Anfang, kehren also ganz viel Schönes hervor, fragen, lernen und zeigen auf wie es gehen kann.

Mari Lang: Die Schöne.

Lothar Wenzl: Und das Biest.

Mari Lang: Ein Podcast von.

Lothar Wenzl: Mari Lang

Mari Lang: Und Trainconsulting Geschäftsführer Lothar Wenzl.

Portrait von Lothar Wenzl

Lothar Wenzl

Systemischer Unternehmensberater für tiefgreifende Transformationsprozesse, die schöne und erfolgreiche Organisationen gestalten helfen.

l.wenzl@trainconsulting.eu
+43 664 150 23 70