Vor zwei Jahren hätte Mari Lang wohl nicht gedacht, dass sie einmal einen Podcast für eine Unternehmensberatung macht. Denn – Hand aufs Herz – in ihrer Vorstellung gehörten Beraterinnen und Berater nicht unbedingt zu den Heldinnen und Helden der Weltrettung.
Doch siehe da: Die Schöne und das Biest ist mittlerweile 11 Folgen alt, und es ist Zeit für eine ehrliche Bilanz!
Gemeinsam mit Lothar Wenzl reflektiert sie:
- Welche Gäste und Gespräche haben nachhaltig beeindruckt?
- Was lief richtig gut – und was eher nicht?
- Und welche Überraschungen hat die Reise bisher mit sich gebracht?
Eine Folge voller Reflexion, Selbstironie und einem klaren Blick nach vorn. Denn eins ist sicher: Wir haben was gelernt – und das ist erst der Anfang!
Jetzt reinhören und mit uns zurückblicken!
»Na, wenn Unternehmen oder Menschen keine Fehler machen, weiß ich, sie entwickeln sich nicht, ist ganz einfach.«
Lothar Wenzl
Wir wollen nicht nur über das Besserwerden reden, wir wollen tatsächlich besser werden. Senden Sie uns Feedback an dieschoeneunddasbiest@trainconsulting.eu.

Wer nicht hören will, muss lesen! Hier der Podcast zum Nachlesen:
»Die Schöne und das Biest. warum schöne Organisationen die Welt verändern.«
Ein Podcast von Mari Lang und Trainconsulting Geschäftsführer Lothar Wenzl
Mari Lang: Hätte mich jetzt jemand einfach vor zwei oder drei Jahren gefragt, möchtest du einen Podcast für eine Unternehmensberatung, für eine systemische Unternehmensberatung machen, dann hätte ich gesagt, na, also das ist ja überhaupt nicht mein Themengebiet und ich kenne mich ja nicht aus.
Lothar Wenzl: Sind ja die Bösen.
Mari Lang: Ja, genau, richtig. Und dann haben wir einander kennengelernt und dann habe ich gemerkt, Wahnsinn, also es gibt auch Menschen in dieser, ich nehme jetzt dein Wort, bösen Welt, die wirklich was bewegen wollen, die die Welt zu einer besseren machen wollen. Und das ist ja das, was mich so antreibt.
Lothar Wenzl: Schlürf, Ah, ist der haas.
Mari Lang: Wir starten heute wieder mit Geräuschen. Das war jetzt unverkennbar. Meine Tochter hat letztens gesagt, das ist in allen Filmen das Geräusch, wenn man Tee trinkt. So: Schlürf
Lothar Wenzl: Aber ich kann das besser.
Mari Lang: Keine Sorge, wir streiten uns in dieser Podcast-Folge nicht darüber, ob Lothar Wenzl oder Mari Lang besser Tee-Trink-Geräusche nachmachen kann.
Aber wir sprechen sehr wohl über übers Besserwerden. Nach gut zehn Podcast-Folgen ziehen wir hier nämlich Resümee. Wir schauen, was bisher so geschah, was uns gut gefallen hat, aber vor allem, wo wir denken, dass wir noch besser werden können. Was hat gut funktioniert? Was eher nicht so? Wo stehen wir und wo wollen wir eigentlich hin? Für diese ganz großen Fragen habe ich, Mari Lang, Lothar Wenzl an meinen Esstisch geladen. Denn ich glaube, in gemütlicher Umgebung zu Hause und bei einer Tasse Tee spricht es sich manchmal doch leichter als in einem cleanen Podcast Studio. Viel Freude mit dieser Folge.
Mari Lang: Die Schöne
Lothar Wenzl: und das Biest.
Mari Lang: Warum schöne Organisationen die Welt verändern. Ein Podcast von
Lothar Wenzl: Mari Lang
Mari Lang: und Trainconsulting-Geschäftsführer Lothar Wenzl.
Mari Lang: Herzlich willkommen bei Die Schöne und das Biest sagen
Lothar Wenzl: Lothar Wenzl
Mari Lang: und Mari Lang.

Mari Lang: Was hast du denn von den bisherigen Folgen so mitgenommen? Was ist hängen geblieben, so das Erste, was dir spontan einfällt?
Lothar Wenzl: Also eines, was ich mitgenommen habe, dass es für mich selber in den Gesprächen so viele Erkenntnisse gibt. So einen Dialog live zu machen, den man aufnimmt, wo man weiß, der geht dann hinaus, fokussiert das Denken und das Gespräch nochmal deutlich. Das ist für mich eine Erkenntnis, wie wichtig es ist, die Dinge zu veräußern, und zwar im Dialog zu veräußern.
Mari Lang: Weil du bist, ja im Gegensatz zu mir kein Podcast-Experte, und ich muss ja da immer sagen, ein bisschen näher zum Mikro, ein bisschen weiter weg.
Lothar Wenzl: Das kenne ich, ja, das kenne ich.
Mari Lang: Dafür bist aber du der Experte, wenn es um die Thematik geht. Da habe ja ich dann doch einiges gelernt. Also ich fand es sehr spannend, mit den unterschiedlichsten Gästen über Führungsstile in Unternehmen zu sprechen. Und dann auch Einblick zu bekommen, aha, wie unterscheidet sich zum Beispiel ein Familienunternehmen. Wir hatten ja Stefan Engleder, den CEO der Firma Engel bei uns, wie unterscheidet sich da jetzt vielleicht der Führungsstil zu einem Startup, wie zum Beispiel Magda von Teresa Imre. Dieser Online-Bioladen, der jetzt mittlerweile nicht mehr nur online ist, sondern es gibt ja auch schon Shops in Wien. Diese Unternehmen sind natürlich ganz anders aufgebaut und auch, was Führung betrifft, anders organisiert. Das fand ich zum Beispiel sehr spannend.
Lothar Wenzl: Ich auch. Ich habe natürlich ein bisschen nachgedacht vor unserem Termin heute. Und was mir so wirklich nochmal in die Augen gefallen ist, auch aus unseren Gesprächen heraus, wie groß der Unterschied zwischen beispielsweise Start-up-Unternehmerinnen, wir hatten ja mehrere, wie Theresa Imre, hast du schon angesprochen. Hannah Lux zum Beispiel, wie die Energie dieser, in dem Fall auch jungen Frauen, die etwas eröffnen im wahrsten Sinne des Wortes haben. Das hat mich beeindruckt, diese Lebendigkeit, dieses Ausprobieren, diese eine fast Scheiß-mir-nix-Haltung, die du brauchst, um das auch hinzukriegen von Managern.
Mari Lang: Ich sage immer die Folgen, waren so ein Herz-und-Bauch-Projekt. Da war am Anfang kein Businessplan, da war kein Strategic Planning, und da wollen wir hin, und das sind unsere Meilensteine, das braucht es dann, damit du irgendwie Struktur bekommst und halt eben auch weiterkommst und damit was weitergeht. Aber zum Beispiel die Vollpension, ich glaube, das schwingt immer noch mit und auch im Wachstum mit und das ist gleichzeitig auch eine Riesen-Challenge, dass da so viel Herz drinnen steckt.

Hannah Lux: Warum ich nicht aufgebe, ist meine absolute Überzeugung für die Sache. Ich weiß nicht, ob ich jetzt eben meine Lebensmittel in Zukunft digital, lokal, so oder so vertreibe. Das ist mir ehrlich gesagt, das klingt jetzt ein bisschen gemein, aber wurscht. Mir geht es so um diese Sache, diese Produkte von Bauern, direkt über Alternativen zum klassischen Handel, zur Industrie, einfach aufmachen, faire Systeme schaffen. Das inspiriert mich und das, keine Ahnung, wo das in zehn Jahren ist.
Lothar Wenzl: Ja, wir hatten ja einige unterschiedliche Manager, auch da wieder große Unterschiede zwischen Familienunternehmen etc., die doch viel strukturierter die Dinge angehen, aber vielleicht nicht ganz die Lebendigkeit haben, dafür andere Vorzüge und Qualitäten haben. Dann hatten wir eher künstlerische Menschen, wie Bernhard Kerres zum Beispiel hier, Ex-Konzerthaus-Chef, der wieder, von der Musik kommend ganz andere Zugänge hat, und diese unterschiedlichen Zugänge und das ist genau das, was mir in der Retrospektive jetzt aufgefallen ist, was wir fortführen und sogar noch vertiefen können, diese unglaubliche Diversität und Unterschiedlichkeit als Ressource in unserem Podcast anzubieten, scheint mir fast das Wichtigste zu sein.
Mari Lang: Wie stehst du eigentlich zum Thema Freunderlwirtschaft, wenn es ums Arbeitsumfeld geht?
Lothar Wenzl: Definiere Freunderlwirtschaft, liebe Mari.
Mari Lang: Naja, im Arbeitsumfeld wird das bedeuten, ich habe ein Netzwerk und ich nutze das für mich, um Vorteile zu haben. Also zum Beispiel, ich komme dann leichter an eine bestimmte Position, ich kann vielleicht in Gehaltsverhandlungen mich aufgrund von Netzwerken höher einschätzen, beziehungsweise kriege ich einfach mehr Geld und habe mehr Erfolg. Und das ist ja spannend, ich finde das Wort Freunderlwirtschaft ist ja sowas, wo man in Österreich dann sagt, ja klar, das ist bei uns irgendwie allgegenwärtig. Und ich habe ein bisschen recherchiert und es gibt die Antikorruptionsorganisation TI, Transparency International, die haben das auch untersucht in diversen EU-Ländern, sich das angeschaut und eben festgestellt, dass nonanet, eben Freunderlwirtschaft in Österreich, ganz großgeschrieben wird und eben Menschen ihre Kontakte nutzen, um das zu tun, was ich gerade beschrieben habe. Und wir im Podcast, wir betreiben ja auch Freunderlwirtschaft, nur eben nicht zum Nachteil von anderen und eigentlich auch nicht wirklich so, dass es in irgendeiner Form negativ wäre.
Lothar Wenzl: Ich würde dir hier widersprechen, ich glaube nicht, dass wir Freunderlwirtschaft betreiben. Weil für mich ist ein großer Unterschied und das wird auch in der Debatte oder vor allem im medialen Diskurs, der ja eh nicht besonders angenehm ist im Moment, wird das sehr vermischt. Nämlich natürlich suche ich Menschen, von denen ich weiß, ich kann ihnen entweder vertrauen oder ich weiß, die haben eine besondere Expertise oder ein besonderes Geschick oder eine besondere Stärke. Natürlich wähle ich solche Personen aus. Auch in der Wirtschaft und im öffentlichen Bereich natürlich. Was nicht passieren darf, dass meine Freunde nur deswegen Vorteile genießen, weil sie mich kennen oder umgekehrt, ohne dass es einen Hintergrund gibt, warum beispielsweise wir hier Menschen einladen oder in Organisationen Menschen eine Anstellung kriegen oder Angestellte oder einen Beratervertrag kriegen. Dort müssen wir halt extrem darauf aufpassen, dass wir divers bleiben. Und ich glaube, das tun wir in unserem Podcast ja sehr genau. Wir haben viele Menschen eingeladen, die wir vorher gar nicht wirklich persönlich kannten. Aber wir dachten, das Thema ist ein wichtiges, die oder der hat was zu sagen und das ist der Unterschied für mich zur Freunderlwirtschaft. Die eine Hand wäscht, die andere, dieses Spiel spielen wir nicht.
Mari Lang: Wenn du jetzt an die Gäst:innen aus meinem Netzwerk denkst, gibt es da eine Person oder ein Gespräch, wo du sagst, das ist mir besonders in Erinnerung geblieben, das war irgendwie speziell.
Lothar Wenzl: Jutta Allmendinger, die ist mir aufgrund ihrer sehr, sehr klaren Art und Sprache und auch ihrer Art wirklich mit großen Datenmengen umzugehen, sehr, sehr positiv in Erinnerung geblieben. Das hat mich sehr beeindruckt.
Jutta Allmendinger: Wenn wir jetzt aber fragen, was das Wir-Gefühl ist, denke ich schon, dass wir eine große Transformation haben. Da ist nämlich das Wir-Gefühl diese kleine Entität der kleinen Familie. Und die große Frage unserer Zeit ist, wie bekommen wir die vielen kleinen Atome zusammen, sodass sich aus diesen vielen kleinen Wir so etwas wie ein Großes Wir entwickelt, welches die Welt lebbar macht und auch überlebbar macht.
Mari Lang: Mich hat der Bernhard Kerres sehr beeindruckt. Den kannte ich vorher nicht und ich fand das irgendwie so, also wir haben ja damit gestartet, die erste Folge und ich habe mir ein bisschen schwer getan, weil der hat ja dann eine Flötistin mitgebracht und dann war ich so, aha und wie bauen wir das jetzt ein und das sprengt ja völlig das Konzept und rückblickend finde ich, es hat ganz gut funktioniert und ich finde, das ist ja auch etwas, was wir hier in dem Podcast machen, dass wir Dinge einfach ausprobieren und dann schauen, funktioniert es oder funktioniert es nicht, bringt das überhaupt was?
Gibt es denn irgendwas, so wie die Flötistin, dass wir mit sowas beginnen? Irgendwas, was du dir für die Zukunft wünschen würdest?
Lothar Wenzl: Ich habe mir gerade jetzt gedacht, während du gesprochen hast, Bernhard Kerres, ein lieber Freund von mir, tatsächlich noch mal, –
Mari Lang: Also doch Freunderlwirtschaft?
Lothar Wenzl: natürlich haben wir auch Freunde. Wobei das beste Beispiel bist ja du, weil wir kannten uns ja vor dieser Podcast-Serie überhaupt nicht.
Mari Lang: Und jetzt sitzt du bei mir im Wohnzimmer.
Lothar Wenzl: Und jetzt sitze ich bei dir im Wohnzimmer. Man kann auch Freundschaften entwickeln über solche Dinge. Aber um zurückzukommen auf deine Frage, da ist wirklich der Gedanke bei mir aufgetaucht, ja viel mehr noch Erlebnisse zu vermitteln, wie diese Flötistin damals, mehr einzubauen, was ins Erleben geht.
Mari Lang: Hast du da eine Idee, was man da als Experience machen könnte? Wir haben ja an Dingen geschnuppert. Das war auch eine Experience.
Lothar Wenzl: Ja, ich muss darüber nachdenken. Aber Musik, ich komme gerade gestern aus dem Konzerthaus, wo Bernhard Kerrers sehr verantwortlich war viele Jahre. Und gestern kam mir schon der Gedanke, ich brauche wieder mehr Musik in meinem Berufsleben. Ich will das stark einbauen. Ich habe es auch heute schon eingebaut in einem Workshop, den ich gemacht habe.
Mari Lang: Was hast du da gemacht?
Lothar Wenzl: Ich mache was zum Thema Anfänge, weil das ist in unserem Fall ja besonders wichtig. Wie gestalten wir Anfänge? Da habe ich die Metapher der Overtüre genommen, eine Overtüre vorgespielt und die Leute dann gefragt, was sie da mitnehmen an Stimmungen. Am Anfang in einem beispielsweise Beratungsprojekt, am Anfang wird alles sichtbar, wir wissen nur nicht, was sich dann wiederholen wird als Muster oder als Thema, wie in einer Overtüre. Und mit dem zu spielen, das könnte ich mir vorstellen, dass wir mehr tun. Also liebe HörerInnen, freuen Sie sich auf mehr davon.
Mari Lang: Etwas, was ja auch ein bisschen, Experiment ist vielleicht zu viel gesagt, aber wir haben ja hier auch einen Wertesetzkasten. Der ist zwar imaginär, aber trotzdem, da stehen viele Dinge drin. Ich kann mir ja relativ viel vorstellen. Und da steht zum Beispiel schon drinnen.
Stefan Engleder: Passend zu Heute das Thema Veränderung.
Mari Lang: Passend zum Podcast.
Lothar Wenzl: Wie könnte es für einen Innovationsführer auch anders sein?
Stefan Engleder: Es muss den Mut zur Veränderung noch besser.
Jutta Allmendinger: Ich würde Aufrichtigkeit sagen.
Theresa Imre: Es wäre Mitgefühl. Es wäre Zusammenhalt. Es wären alle möglichen Geschichten. Aber ich gebe den Mut rein trotzdem, weil gerade es ein Frauenthema ist, dass wir vor allem viel mehr diese Vorbilder brauchen auch.

Nipun Mehta: I’ll copy-paste from the Buddha. And I will say compassion.
Mari Lang: Nice one.
Mari Lang: Und von dir Lothar kamen auch einige Werte so wie Demut, Vernetzung, Vertrauen, Rückgrat, Urvertrauen, Resonanz.
Lothar Wenzl: Da würde ich übrigens was verändern, weil ich auch in meiner Arbeit nicht mehr so viel über Werte rede. Also Werte sind hochwichtig, überhaupt keine Frage, aber sie sind sehr abstrakt. Man kann gegen Werte wenig sagen und wenig haben. Ich gehe ja mittlerweile in meiner Arbeit mehr in Richtung Glaubenssätze, Gefühle. Welche Gefühle will ich haben und welche nicht? Welche Glaubenssätze, welches Denken? Das könnte ich mir vorstellen, dass wir da nachschärfen.
Mari Lang: Das finde ich jetzt spannend, dass du das jetzt so sagst, weil ich nehme unsere Gesellschaft so war, dass wir sehr im Kopf verhaftet sind, viel im Denken und wenn du jetzt sagst eben Werte sind so abstrakt, dann hat das, eben was mit dem Kopf für mich zu tun. Und ich bin total bei dir, wenn du sagst, die Gefühlsebene und das übers Spüren, dass das eine größere Wirkung auch hat. Nur ich erlebe es so, dass sich ganz viele Menschen total schwer tun mit Gefühlen und mit dem Spüren.
Lothar Wenzl: Und deswegen bin ich Veränderungsberater, um Veränderungen in diese Welt zu bringen. Genau deswegen, glaube ich, sollten wir über Gefühle mehr reden und den Körper auch viel ernster nehmen.
Und wenn man es dann wieder zurückbringt, sind Gefühle nichts anderes als ein chemischer Prozess in uns. Also so weit weg ist es von der Wissenschaft dann wieder nicht, nur wir sind nicht gewohnt, so zu denken.
Mari Lang: Welches Gefühl hast du jetzt gerade aktiv?
Lothar Wenzl: Ich bin jetzt gerade sehr neugierig, werde neugierig auf unsere weiteren Folgen selber, wie wir sie weiterentwickeln.
Und deswegen sagte ich, das ist das, was ich eigentlich mit diesem Podcast auch mehr in die Welt bringen will, dass wir, wenn wir im Gespräch sind, entstehen ständig neue Ideen, wie bei mir gerade in unserem. Dort sollten wir hin.
Mari Lang: Was kriegst du denn für Reaktionen auf den Podcast?
Lothar Wenzl: Also grundsätzlich kommen zu mir persönlich natürlich fast nur positive Rückmeldungen, wie es halt üblich ist, auch in Österreich. So das Motschgern tut man nicht direkt. Aber ich kriege sehr viel Positives. Vor allem kriege ich auch, das freut mich am meisten, Reaktionen, wow man merkt, dass ihr euch entwickelt, dass ihr weiterdenkt, dass die Folgen immer tiefer und besser werden. Die Gäste von Anfang an gut waren, aber dass wir auch in der Gestaltung Dinge besser machen, zu spitzen, zum Beispiel.
Mari Lang: Wir hatten ja auch zwei englischsprachige Podcasts.
Lothar Wenzl: Darauf habe ich sehr positive Reaktionen bekommen, weil die Leute sagen, ja, ganz wichtig. Wir haben ja auch BeraterInnen und KollegInnen in unserem Netzwerk, die nicht Deutsch sprechen und die waren sehr froh, als wir endlich auch solche Folgen rausgegeben haben, weil damit konnten sie fassen, was wir da tun. Und was für mich die wichtigste Reaktion ist, die mich auch sehr, sehr freut, dass wir so viel Unterschiedliches bringen. Ganz unterschiedliche Charaktere aus ganz unterschiedlichen Feldern hereinholen. Und das regt mich eben an, da noch expliziter und noch in die Tiefe zu gehen. Aber du bist ja die Podcast-Spezialistin, machst ja deinen eigenen, hast viele gesehen, machst vieles Unterschiedliche. Wenn du unseren Podcast ansiehst und anhörst vor allem, was gibst du uns denn für Empfehlungen für Weiterentwicklung? Wir wollen ja ständig besser werden.
Mari Lang: Das stimmt, das ist eine spannende Frage und es ist tatsächlich so, dass ich als Podcast-Macherin hier in Die Schöne und das Biest auch erst reinwachsen muss und darf. Wir haben ja ganz lange darüber geredet, was so unsere Rollen sind im Podcast, wie das überhaupt verteilt ist.
Und hätte mich jetzt jemand einfach vor zwei oder drei Jahren gefragt, möchtest du einen Podcast für eine Unternehmensberatung, für eine systemische Unternehmensberatung machen, dann hätte ich gesagt, na, also das ist ja überhaupt nicht mein Themengebiet und ich kenne mich ja nicht aus.
Lothar Wenzl: Sind ja die Bösen.
Mari Lang: Ja, genau, richtig. Und dann haben wir einander kennengelernt und dann habe ich gemerkt, Wahnsinn, also es gibt auch Menschen in dieser, ich nehme jetzt dein Wort, bösen Welt, die wirklich was bewegen wollen, die die Welt zu einer besseren machen wollen. Und das ist ja das, was mich so antreibt.
Und das war jetzt nicht deine Frage, aber das ist der Grund, warum ich merke, nein, ich brenne eigentlich total dafür. Und mein, wo können wir besser werden, ist für mich persönlich noch, mehr und mehr meine Rolle zu definieren, auch hier zu sitzen und zu sagen, das versteh ich jetzt nicht. Aha, was bedeutet das? Eben keinen Insider Talk zu machen, der jetzt nur für Menschen in Management-Ebenen ist, sondern tatsächlich auch Menschen, die vielleicht jetzt gar nicht so viel mit Wirtschaft am Hut haben, verständlich zu machen, dass das aber Bereiche sind, die einen riesen Impact haben neben der Politik und die tatsächlich beitragen können, in dieser Welt was zu bewegen.
Ja, und was mir gut gefällt, ist auch, dass es so eine Spielwiese auch ein bisschen ist. Also ich habe so das Gefühl, es darf irgendwie alles sein. Und das passt ja auch gerade zu unserer Zeit, wo negativ gesagt könnte man sagen, Krisen gebeutelt, alles verändert sich, wir wissen überhaupt nicht, wie die Zukunft wird. Wussten wir übrigens, glaube ich, noch nie. Heute aber, glaube ich, noch mal stärker. Und wir wissen es auch nicht so richtig, wo der Podcast hingeht. Und das finde ich irgendwie gut, weil das ein bisschen so das widerspiegelt, was da draußen passiert. Und vielleicht merkt man dann durchs Hören, das darf auch sein. Das ist gar nicht so schlimm, wenn man nicht genau weiß, wo es hingehen wird.
Lothar Wenzl: Was war denn dein größter Zweifel zu Beginn?
Mari Lang: Tatsächlich, dass ich zu wenig Wissen in der Materie habe. Und ich mag das so gar nicht, wenn so ganz viele Schlagworte in Gesprächen kommen. Es gibt die negative Bezeichnung Bullshit Bingo.
Ich finde das einfach zutiefst langweilig. Und ich erlebe ganz oft in Wirtschaftskontexten, dass die Menschen einfach nur Rollen spielen und nicht mehr Menschen sind, eben nicht berührbar und nicht mehr spürbar. Und da gibt es zwei Aspekte. Der eine war, dass ich rüberkomme, also ich habe keine Ahnung, warum macht ihr das überhaupt so?
Und das andere war ein bisschen, dass es einfach nur langweilig ist, dass ich mir denke, was reden wir da überhaupt? Und das ist aber das, wo ich gemerkt habe im Tun, dass es mir eigentlich total Freude macht. Ich liebe es ja dazu zu lernen. Also ich kann jetzt in Themenbereiche eintauchen, die mir vorher nicht so geläufig waren und muss aber nicht so tun, als würde ich mich auskennen, sondern darf einfach durchaus sagen, aha, das verstehe ich jetzt nicht. Und ich als Journalistin möchte ja die Welt verstehen. Das ist ja das, was mich antreibt. Und darum taugt es mir total. Was mir ja auch immer total taugt ist, wenn man eben Feedback bekommt und du hast jetzt ein bisschen gesagt, ja, es kommen immer wieder Menschen auf dich zu, die dann sagen, der Podcast ist toll. Das glaube ich hat damit zu tun, dass man das gar nicht so kann, negative Kritik einerseits zu äußern, aber dann auch zu bekommen. Leichter geht es wahrscheinlich mit geschriebenem Wort.
Lasst uns eine Community werden, die in Austausch geht, die einfach anfängt, sich zu spüren. Wenn ihr Ideen habt für zukünftige Gäst:innen oder auch ein Thema habt, über das wir hier dringend sprechen sollten, dann schreibt uns, wie das geht, das steht in den Shownotes und ich freue mich einfach, wenn es jetzt dann wieder so richtig losgeht mit Gäst:innen und Themen und Fehlern, die wir hier machen. weil, wie ist das mit Fehlern? Fehler sind schon wichtig, oder?
Lothar Wenzl: Na, wenn Unternehmen oder Menschen keine Fehler machen, weiß ich, sie entwickeln sich nicht, ist ganz einfach.
Mari Lang: Na, dann würde ich sagen, wir kochen jetzt was, oder?

Lothar Wenzl: Ah, ich habe echt Hunger. Dringend.
Mari Lang: Vielen Dank fürs Zuhören, sagen in diesem Fall
Lothar Wenzl: Mari Lang
Mari Lang: und Lothar Wenzl.
Das war Die Schöne und das Biest. Ein Podcast von Mari Lang und Trainconsulting Geschäftsführer Lothar Wenzl.